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Abschied

Eva-Maria Bernhard verabschiedet sich als Klinikseelsorgerin

© Anja Dörner / Unternehmenskommunikation Helios-HSKPfarrerin Eva-Maria Bernhard verlässt die Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken.

Eva-Maria Bernhard war fünf Jahre lang Klinikseelsorgerin an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken (HSK) in Wiesbaden. Zum Jahreswechsel hat die evangelische Pfarrerin die Klinik verlassen, um sich beruflich zu verändern.


Für Eva-Maria Bernhard waren die Jahre in der Klinik eine erfüllte Zeit: „Diese Tiefe, die ich in den Begegnungen mit den Menschen hier erfahren habe, das war einzigartig und sehr intensiv“, sagt die scheidende Seelsorgerin.
Vor allem die vielen unterschiedlichen Menschen – Patienten wie Mitarbeitende –, die sie in der Klinik betreuen durfte, waren für sie immer eine Bereicherung. „Menschen aus allen Altersgruppen, aus allen Milieus, mit unterschiedlichen Weltanschauungen, die der Kirche nah oder sehr fern standen – diese Vielfalt hat mich sehr bereichert. Ich habe in Gesprächen oft viel gelernt.“

Dass das Leben unberechenbar ist, hat Eva-Maria Bernhard viele Male erfahren – im Guten wie im Schlechten: Es gab die vermeintlich sterbenskranke und hochbetagte Dame, die nach einiger Zeit aus dem Hospiz wieder ausziehen konnte und jetzt im Seniorenstift lebt. Es gab die Frühchen, die sich trotz aller Schwierigkeiten einen Weg ins Leben erkämpft haben. Es gab aber auch die anderen Fälle: Frauen, die tote Kinder zu Welt bringen mussten, Menschen, die durch schwere Krankheiten oder Unfälle plötzlich aus dem Leben gerissen wurden, andere, die ihre Angehörigen verloren.

Um das Schwere auszuhalten, hat der Theologin ihr Glaube geholfen: „Ich habe oft am frühen Abend in der Klinikkapelle gesessen und all diese Patienten in Gottes Hand gelegt. Man kann in ausweglosen Situationen nur beistehen, trösten, miteinander schweigen und klagen. Wir können Gott anklagen, ihn zur Rede stellen. Klage und Wut kommen im christlichen Glauben vor.“

Der stellvertretende Dekan Matthias Welsch dankte bei der Verabschiedung der scheidenden Klinikseelsorgerin für ihren Dienst. Sie sei nicht nur das Gesicht der evangelischen Klinikseelsorge an der HSK gewesen, sondern habe sich etwa auch bei der Ausbildung der Pflegekräfte beteiligt. „Sie haben Menschen aus der Zuversicht des Glaubens heraus zugehört und ihnen Trost zugesprochen – auch und gerade dann, wenn unsere moderne Medizin am Ende war.“

Für Eva-Maria Bernhard bleiben viele Erinnerungen, an Kinder, die sie in der Klinik getauft hat, an Trauungen oder Goldene Hochzeiten am Krankenbett und an die vielen Menschen, mit denen sie Gespräche geführt hat, die die sie begleitet hat. Nicht zuletzt bleiben ihr viele Dankesbotschaften. In den vergangenen fünf Jahren, so Bernhard, habe sich tatsächlich ein ganzer Koffer voller Briefe und Karten angesammelt.

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