Goldene Ehrennadel der Notfallseelsorge für Andreas Mann
© Andrea Wagenknecht
07.01.2024
aw
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Die Goldene Ehrennadel wurde ihm in der Matthäuskirchengemeinde von Dr. Carmen Berger-Zell und Oberkirchenrat Christof Schuster aus dem Zentrum Seelsorge überreicht. Sie dankten Mann für sein großes und leidenschaftliches Engagement für die Notfallseelsorge: Sie können mit Stolz und mit Freude zurückblicken, auf das was Ihnen gelungen ist", so Schuster - auch im Hinblick auf den nahenden Ruhestand von Andreas Mann im kommenden Jahr.
Anfang der 1990er Jahre machte Andreas Mann bei seinen Einsätzen als ehrenamtlicher Rettungssanitäter der Johanniter immer wieder die Erfahrung, dass Menschen, die von emotionalen Ausnahmesituationen betroffen sind, eine längere Begleitung wünschen. Es entstand zunächst die Idee, einer Adresskartei für Notfallkontakte anzulegen, um schneller Pfarrpersonen anrufen zu können.
Das Konzept war problematisch: Es blieb oft unklar, wer zuständig ist und wann erreichbar sein muss. Andreas Mann entwickelte mit dem damaligen Wiesbadener Bergkirchenpfarrer Detlef Nierenz und Kirchenvorsteher Eberhard Busch, heute Präses im Evangelischen Dekanat Wiesbaden, ein effizienteres System: Sie gründeten am 1. Juni 1993 in Wiesbaden den gemeinnützigen Verein „Seelsorge in Notfällen (SiN)“ – der erste seiner Art in Hessen.
Was vor 30 Jahren Experiment und Pionier-Projekt war, machte hessenweit Schule. Heute kümmern sich 27 Notfallseelsorge- und Kriseninterventions-Gruppen im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und im Gebiet der Bistümer Mainz und Limburg um die psychosoziale Notfallversorgung der Bevölkerung. Manche sind in kirchlicher, andere in freier Trägerschaft.
Pfarrer Andreas Mann ist von der Landeskirche darüber hinaus seit Jahren beauftragter Pfarrer für Notfallseelsorge.
Andreas Mann, durch eine Lungenerkrankung gesundheitlich derzeit sehr beeinträchtigt, dankte für die große Wertschätzung und erklärte: "Notfallseelsorge kann nicht nur von einer Person geleistet werden, es ist immer Teamarbeit. Deswegen bin ich auch froh, dass es uns immer gelungen ist, Menschen für die Notfallseelsorge zu finden und sie zu befähigen."
Derzeit engagieren sich zwischen 25 und 30 ehrenamtlich arbeitende Frauen und Männer im Wiesbadener Verein „Seelsorge in Notfälle". Längst nicht nur Pfarrpersonen. Die Ehrenamtlichen kommen aus unterschiedlichsten Berufen, die Konfession spielt keine Rolle. Andreas Mann schult die angehenden Notfallseelsorger und -seelsorgerinnen in mehrteiligen Kursen.
Wurde die Notfallseelsorge früher 30 bis 40 Mal im Jahr gerufen, sind es heute im Schnitt 150 bis 180 Einsätze jährlich. In diesem Jahr waren es sogar mehr als 200 - ein Rekordwert. In diesem Jahr waren es sogar mehr als 200 - ein Rekordwert. „Das zeigt“, so Andreas Mann, „dass sich das Bewusstsein dafür, dass eine psychosoziale Notfallversorgung wichtig ist, in unserer Gesellschaft massiv verändert hat.“
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