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Klimafasten

Damit Klimaschutz Spaß macht

© H.O.P.E.Konrad Licht bildet mit seiner Partnerin und Co-Gründerin Hannah Barker die Geschäftsführung von H.O.P.E. Jimmy (mitte) ist das Maskottchen der Klimaschutz-App.

Erstmals kooperiert das Evangelische Dekanat beim Klimafasten mit dem Wiesbadener Start-up H.O.P.E.: Die Handy-App will spielerisch Lust auf Klimaschutz machen. Gründer Konrad Licht erklärt im Interview, wie er vom Filmemacher und Fotograf zum App-Entwickler wurde und warum Klimaschutz Spaß machen kann. Beim Klimafasten mitmachen ist immer noch möglich. Einfach die App im Store unter H.O.P.E. runterladen.

© Licht/H.O.P.EJimmy, das Maskottchen der App, unterstützt und motiviert dieses Jahr beim Klimafasten.

Wie kam die Idee zur H.O.P.E.-App?
Während einer Bahnfahrt: Alle Menschen im Zug schauten auf ihr Smartphone, während draußen ein wundervoller Sonnenuntergang zu sehen war. Wir verbringen alle so viel Zeit am Smartphone, dabei ist das, was wir da machen von überschaubarer Bedeutung. In dem Moment hab ich mich gefragt, was wäre, wenn wir über eine App die Menschen für die Mission Weltretten begeistern könnten.

Und die H.O.P.E.-App rettet die Welt?
Sie allein kann die Welt nicht retten, aber sie kann Nutzerinnen und Nutzer unterstützen, nachhaltige Entscheidungen im Alltag zu treffen. Und sie motiviert, bei vielen kleinen Dingen aktiv zu werden – vom Müllsammeln bis zum Wasser- oder Energiesparen. Der Spaß steht im Vordergrund, deswegen gibt es spielerische Elemente, wie etwa eine tägliche Challenge oder Quizfragen.

Vor dem Hintergrund ist auch Jimmy entstanden, das Maskottchen der App?
Genau. Jimmy führt durch die Anwendung. Er schimpft oder ermahnt nie, sondern lobt und motiviert immer. Die App ist eine Mischung aus Spiel und Infotainment. Und Jimmy ist der immer gut gelaunte Motivator. Für alles, was gelingt, bekommt man Punkte oder Auszeichnungen. Ich habe selbst erlebt, wie es einen anspornt, wenn man belohnt wird, auch wenn das nur Punkte in einer App sind. Jeder udn jede, der oder die schon mal eine Sport-App benutzt hat, kennt das Prinzip.
 
Du bist eigentlich Filmemacher und Fotograf und bist früher viel gereist. Mit der Gründung von H.O.P.E. engagierst du dich jetzt stark für den Klimaschutz. Wie kam das?
Im Rahmen meines Studiums durfte ich einige Wochen in Südäthiopien leben und den Alltag von Halbnomaden mit der Kamera begleiten. Die Region ist harsch und die Lebensbedingungen schwierig. Das hat mein Verständnis für Nachhaltigkeit geschärft. Nach einer mehrwöchigen Pilgertour auf dem Jakobsweg habe ich nachhaltig mein Mobilitätsverhalten verändert: Ich bin viel mehr zu Fuß gelaufen – damit habe ich auch Menschen in meinem Umfeld motiviert, mehr zu Fuß zu gehen. Das war ein anderer Ansatz, als der, den die Medien häufig vermitteln: Da wird Klimaschutz als Verzicht kommuniziert und als ein Gegeneinander. Das ist in meinen Augen nicht zielführend.

Zum ersten Mal kooperiert H.O.P.E. hier in Wiesbaden mit der kirchlichen Klimafasten-Aktion. Passt das gut?
Das ist ein richtiges Match! Wir bringen mit unserer App ein modernes Werkzeug mit, das zu dem kirchlichen Kernthema "Bewahrung der Schöpfung" passt. Wir sollten beim Klimaschutz alle aufeinander zugehen und miteinander Ideen entwerfen, Synergien bilden und mutig neue Dinge ausprobieren. Wenn wir gemeinsam und fokussiert voranschreiten, wird aus dem Klimawandel doch noch das Klimawunder. Das Gespräch führte Andrea Wagenknecht

Hintergrund:
Das Wiesbadener Start-up H.O.P.E. (Humans On Planet Earth), dass die Klimaschutz-App entwickelt hat und vermarktet, wurde im April 2020 von Konrad Licht gegründet. Beheimatet ist es heute im Alten Gericht Wiesbaden. Das Kernteam besteht aus fünf Mitarbeitenden, daneben gibt es Minijobber*innen, Praktikant*innen und Ehrenamtliche, die das Unternehmen unterstützen sowie ein Expertennetzwerk. Der 44-Jährige Konrad Licht bildet mit seiner Partnerin und Co-Gründerin Hannah Barker die Geschäftsführung.

Die App setzt auf Gamification: Man kann mit klimafreundlichem Verhalten Punkte, Belohnungen und Auszeichnungen sammeln. Die App hat derzeit rund 1000 Nutzerinnen und Nutzer und finanziert sich über Förderungen, Fundraising und Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen.

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