Kindertagesstätten
Vielfalt in den Kitas: Chancen für heute und morgen
© Dekanat Wiesbaden/Modig
11.04.2025
aw
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Neben einer guten Ausbildungsbegleitung für angehende Erzieherinnen und Erzieher werden zudem ausländische Fachkräfte aus ganz Europa – vorwiegend aus Italien, Spanien und Griechenland – über das Programm „EURES“ rekrutiert.
Die im September letzten Jahres 16 neu angeworbenen Kolleginnen und Kollegen arbeiten jetzt in den evangelischen Einrichtungen als Fachkräfte. In den vergangenen eineinhalb Jahren haben sie hier Sprachkurse absolviert und pädagogische Grundlagen nach dem hessischen Bildungs- und Erziehungsplan erlernt.
In einem Gottesdienst in der Ringkirche wurde ihnen jetzt offiziell ihre Anerkennung als pädagogische Fachkraft in Deutschland überreicht und ein Segen zugesprochen.
Die stellvertretende Dekanin Miriam Lehmann dankte den Frauen und Männern für ihren Mut, sich auf Neues einzulassen und ihrem Engagement für die Kinder. Ebenso dankte sie den Mitarbeitenden in den Kitas, dem Ausbildungsbegleiter Thomas Modig sowie Martin Widmer für die intensive und gute Begleitung der EURES-Kräfte. Damit die Kraft für das Engagement in den Kitas auch in Zukunft nicht nachlasse, erhielten die neuen Fachkräfte symbolisch eine Powerbank.
Die Beweggründe nach Deutschland zu gehen, sind bei den Neuankömmlingen unterschiedlich: Manche lockt einfach die Auslandserfahrung, einige haben auch ökonomische Existenzsorgen. In den Heimatländern ist der Verdienst oft geringer, außerdem ist es schwierig, feste Stellen in der Kinderbetreuung zu bekommen.
Für das Evangelische Dekanat als Träger ist der Aufwand, die ausländischen Fachkräfte gut zu integrieren, groß: „Und da geht es nicht nur um die Sprache und die Auflagen des Landes Hessen, die erfüllt werden müssen“, erklärt Miriam Lehmann. „Es sind ganz praktische Hürden, bei denen wir im Alltag unterstützen, etwa die Organisation von Arztbesuchen, die Kontoeröffnung, Wohnungssuche und vieles mehr.“
Auch für das Team der jeweiligen Kita ist die Integration der neuen Kolleginnen und Kollegen eine Herausforderung. Bis die Fachkräfte gut angekommen sind – sprachlich und kulturell – dauere es etwa ein Jahr, so Miriam Lehmann.
Für Lehmann ist das Projekt nicht nur eine Chance, dem Mangel an Erzieher:innen zu begegnen: „Die Menschen sind auch eine wichtige Bereicherung für die Kitas“, so die stellvertretende Dekanin. „Wir haben sehr vielfältig zusammengesetzte Kinder-Teams, da finde ich es sehr wertvoll, wenn Kita-Mitarbeitende ganz konkret wissen, was es heißt, in einem fremden Land neu anzukommen.“
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