Im Bereich der kirchlichen Freizeitenarbeit leistete Kappel echte Pionierarbeit. Bereits Anfang der 1960er-Jahre brach er mit Jugendlichen zu ersten Reisen auf. Viele weitere sollten folgen. Die „Kappel-Tours“ haben Generationen junger Menschen im Wiesbadener Osten geprägt – Freundschaften fürs Leben entstanden und gelegentlich wurden hier auch Ehen angebahnt. „Es gab Teilnehmende, deren Großeltern bereits mit Werne Kappel unterwegs waren“, erinnert sich der ehemalige Dekanatsjugendreferent Klaus Kosmehl.
Schon früh hat Kappel verstanden, wie wichtig es ist, dass Jugendliche miteinander etwas erleben und sich als Gemeinschaft spüren. Zusammen wandern, kreativ sein, gemeinsam anpacken und am Lagerfeuer miteinander reden – das stand bei seinen Freizeiten immer im Vordergrund. Er selbst, so erinnern sich Weggefährten, hat sich am liebsten um die Versorgung gekümmert und gekocht.
In den 80er- und 90er-Jahren reiste Kappel mit mehr als 50 Teilnehmenden, oft ging es nach Korsika oder an die französische Atlantikküste. Als einer der ersten führte er ein, was heute selbstverständlich ist: die Begleitung der Freizeiten durch ehrenamtliche junge Teamer.
Werner Kappel war ein engagierter Christenmensch, der seinen Glauben überzeugt lebte: Menschlichkeit, Solidarität und soziales Handeln waren ihm wichtig. Seine Freizeiten sollten für alle offen sein. Deshalb hielt er die Kosten niedrig und nahm den Großteil der Ausrüstung – vom Zelt über den Kochtopf bis hin zu Lebensmitteln – im Anhänger mit.
Zwanzig Jahre lang war Kappel Vorsitzender der Mitarbeitervertretung des Dekanats Wiesbaden-Wallau. Zudem gründete er dort die Dekanatsjugendvertretung. Auch als Religionslehrer und im Konfirmandenunterricht brachte er seine Erfahrungen und seine Glaubensüberzeugung ein.
Dass er seine eigene Beerdigung bereits zu Lebzeiten plante, passte zu ihm. Seine Trauerfeier gestalten zwei Weggefährten: Der ehemalige Wiesbadener Dekan Hans-Martin Heinemann und Pfarrer im Ruhestand Peter Kratz – so hatte es sich Kappel gewünscht.
Werner Kappel hinterlässt eine Lücke, aber er hinterlässt auch unzählige Geschichten und Erinnerungen. Und vor allem hinterlässt er Menschen, die er geprägt hat und die durch ihn ein Stück mehr verstanden haben, was Gemeinschaft bedeutet.
Die Beerdigung ist am Donnerstag, 8. Januar 2026, 14 Uhr, auf dem Breckenheimer Friedhof.
- Über uns
- Angebote
- Gemeinden
- Glaube, Hilfe & Seelsorge
- Kitas
- Über uns
- Angebote
- Gemeinden
- Glaube, Hilfe & Seelsorge
- Kitas